Auf den Tafelbergen Venezuelas 2004

Caracas

Caracas ist die Hauptstadt Venezuelas. Sie wurde im 16. Jahrhundert von den Spaniern gegründet. Simon Bolivar ist der Nationalheld Venezuelas. Er kämpfte für die Unabhängigkeit von Spanien. Nach der Unabhängigkeit zerfiel die ehemalige Kolonie in mehrere Staaten: Venezuela, Bolivien, Kolumbien und Ecuador. Simon Bolivar wird aber in allen diesen Ländern verehrt. In Venezuela heißt nicht nur die Währung Bolivar, der Hauptplatz in jeder Stadt und jedem Ort heißt auch Plaza Bolivar.

Über der Gran Sabana

Der Weg zu den Tafelbergen führt von Ciudad Bolivar, dem ehemaligen Angostura, mit dem Flugzeug in die Gran Sabana. Die unendlichen Wälder erscheinen von oben wie Moos. Aus den Grün erheben sich immer wieder Tafelberge mit vielen Wasserfällen. Manche von ihnen entstehen nur zur Regenzeit und sind noch höher wie der Salto Angel.

Der Salto Angel ist der höchste Wasserfall der Welt. Das Wasser stürzt fast 1000 Meter in die Tiefe. Er wurde vom Abenteurer Jimmy Angel als erstem Weißen entdeckt, der mit seinem Flugzeug nahe des Wasserfalls Notlanden musste. Nach ihm wurde er auch benannt. Der Pilot flog einige Ehrenrunden so dass der Salto Angel aus verschiedenen Perspektiven zu sehen war.

Tumun Tepui

Kamarata ist ein Dorf der Pemon Indianer und der Ausgangspunkt für das Tafelberg-Trekking. Den Einstieg bildet ein dreitägiges Trekking auf den "Hausberg" von Kamarata, den Temun Tepui. Im warmen Abendwind sind die Greifvögel auf Beutesuche. Natürlich gibt es auch auf dem Temun Tepui viel Wasser und Wasserfälle. Nach diesem kleinen Wasserfall stürzt das Wasser kurz danach noch mehrere hundert Meter vom Tafelberg.

Am Fuß des Auyan Tepui

Das Trekking auf den Auyan Tepui beginnt in Kavac. Kavac ist nicht mehr als ein paar Rundbauten der Indianer. Bekannt wurde Kavac durch eine Grotte nahe des Dorfes.

Der Weg auf den Auyan Tepui führt zunächst durch die Savanne. Dabei sollte man besonders die Beine schützen, denn das Gras ist sehr scharfkantig und erzeugt kleine Wunden die beim Schwitzen furchtbar jucken. Man wandert wieder an mehreren Wasserfällen vorbei.

Auyan Tepui

Nachdem man es auf die erste Stufe des Tafelberges geschafft hat, hat man bei untergehender Sonne einen herrlichen Blick ins Tal. Man muss auch immer aufpassen was beim Rasten so alles auf den Rucksack krabbelt.

Auf den Tafelbergen gibt es viele endemische Pflanzen. Aufgrund des ausgelaugten Bodens versuchen viele Pflanzen ihren Bedarf durch Lebendfutter auszugleichen.

Jahrtausende Erosion hat die unglaublichsten Formen in den Sandstein der Oberfläche des Tafelberges geschliffen. Mit etwas Fantasie haben viele Gesteinsformationen die Gestalt von Dinosauriern. So entstanden auch die vielen Legenden das Urzeitwesen auf den abgeschiedenen Tafelbergen überlebt hätten, wie sie auch Sir Arthur Conan Doyle hat in seinem bekannten Roman Vergessene Welt beschreibt.

Für die Indianer war der Auyan Tepui, der Name bedeutet übersetzt Teufelsberg, lange Zeit Tabu, da dort die bösen Geister hausten. Als immer mehr Forscher und Reisende den Auyan Tepui besteigen wollten sendeten die Indianer eine Gruppe Schamanen auf den Berg, die die bösen Geister auf ein bestimmtes Gebiet auf dem Tafelberg bannten. Dieser Bereich ist auch heute noch tabu.

Die Lebensbedingungen auf dem Tafelberg sind sehr hart. Es gibt nur wenige größeren Bäume und Sträucher, die meisten Pflanzen bleiben nieder und klein.

Der Auyan Tepui ist fast 2500 Meter hoch und hat eine Oberfläche von 700 Quadratkilometern. Die Oberfläche ist nicht, wie man sich das bei einem Tafelberg vorstellt, eben, sondern von tiefen Furchen und Tälern durchzogen.

Es gibt nur einen Zugang zum Auyan Tepui, ansonsten verhindern die senkrecht abfallenden Wände den Zugang. Nach dem Abstieg von der dritten Stufe, der Oberfläche des Auyan Tepui, hat man von der zweiten Stufe einen guten Blick auf den Aufstieg.

Flussfahrt entlang des Auyan Tepu

Nach der Rückkehr vom Auyan Tepui führt eine Fahrt auf dem Rio Akanan Richtung Canaima. Die Fahrt im Einbaum führt über mehrere Stromschnellen. Bei der Übernachtung kurz vor dem Zusammenfluss mit dem Rio Churun wurden Hähnchen direkt am offenen Feuer gegrillt. Köstlich!

Mit dem Boot den Rio Churun hinauf erreicht man den Salto Angel. Das Wasser fällt so tief herunter, dass es unterwegs zerstäubt wird und nur als feiner Nieselregen unten auftrifft.

Canaima

Wie schon bei der letzten Venezuela-Reise ist der El Sapo Wasserfall ein absolutes Highlight. Es ist ein unglaubliches Gefühl hinter den herabstürzenden Wassermassen entlang zu laufen. Dieses Mal führt der Fluss noch mehr Wasser.